Aktienmärkte Ausnahmezustand – Börsencrash und fallende Aktien vorhersagbar?

Kursverluste
+++ Börsencrash Live Ticker +++

Gerade in Zeiten, wo uns der Coronavirus heimsucht und damit nicht nur an der Börse für Verwerfungen sorgt, ist die Angst groß. Wird es so schlimm wie 1929? Oder schlimmer?

Viele fragen sich auch: hätte man diesen Börsencrash vorhersehen können? Hätte man es im Vorfeld ahnen können, dass die Börsen zusammenbrechen, weil die Bewertungen hoch waren? Hätte man also auf den Crash vorbereitet sein können? In diesem Beitrag versuchen wir darauf Antworten zu finden.

Update 2.März by Thomas Vittner

Crash vorhersagbar?

Natürlich wollen wir das Thema Börsencrash vernünftig und ernsthaft angehen. Hier geht es also nicht um die Glaskugel. Nicht um Trader, die glauben, sie hätten es kommen sehen. Nicht um Möchtegern oder Fernseh-Gurus die ständig den Crash predigen um dann irgendwann recht zu haben. Nicht um Chartsignale und auch nicht darum, ob ein Crash immer am Montag stattfindet…

Hier geht es um das Thema Börsencrash auf einem ganz anderen Level.

 

Markteinbruch
börsencrash 1929

Wir fragen uns, ob wir hätten aus der Vergangenheit ähnliche Ereignisse auswerten und damit solche Gefahren im Vorfeld identifizieren können.

Kann man also anhand mathematischer Modelle solche Zusammenbrüche vorhersagen und dementsprechend vielleicht sogar (bei allem menschlichen Leid) davon profitieren? Sehen wir weiter, wie sich die üblichen Fehler dabei verhindern lassen.

Aktien fallen - ist der Einbruch da? Fakten vorab

  • Niemand kennt die Zukunft, auch Trader nicht
  • Die Börse kann niemand prognostizieren
  • Die Kurse machen oft die Nachrichten und nicht umgekehrt
  • Statistische Methoden funktionieren an der Börse nur unter gewissen Voraussetzungen
  • In den letzten 20 Jahren gab es zwei Börsencrashes
  • Die Datenlage ist dünn – das macht die Bewertung anhand von Modellen so gut wie unmöglich
Der Dow Jones von 1896 bis heute

Sie finden weiter unten im Beitrag ein Video, wo wir versuchen zu erklären, was es mit der Vorhersehbarkeit von Börsencrashes auf sich hat. 

In diesem Video sehen wir zunächst die Entwicklung des wohl bekanntesten Indes der Welt: des Dow Jones. Im Video sehen wir sehr gut, dass es immer wieder zu Markteinbrüchen kommt, sich die Märkte davon aber regelmäßig erhohlt haben.

Mediale Darstellung von Markteinbrüchen

Immer wieder versuchen die Medien, die nächste Panik (Crash) vorherzusehen (-schreiben). Gerne werden dabei Parallelen aus dem hier und jetzt mit vergangenen Crash Szenarien wie beispielsweise der Finanzkrise hergeleitet. Kann man damit einen Börsencrash prognostizieren? 

Natürlich stürzen sich die Medien in Print und im TV auf Themen, von allgemeinem Interesse. Und da kommt ein Virus gerade recht. Eine Krankheit, an der scheinbar viele Menschen sterben. Eine Krankheit, die wir nicht kennen und vor allem was der Mensch nicht kennt, hat er Angst.

Crahs in den Medien
erster börsencrash

Damit lassen sich prima Zeitungen verkaufen und hohe Werbeprämien während TV Sondersendungen lukrieren.

Der Börsencrash also als Cash-Cow für die Medien mit der man Geld verdient? Sicher. Aber wie soll man sich als Anleger verhalten, wenn es an der Börse drunter und drüber geht und Indizes (Dow, Nasdaq 100, Dax etc.) weltweit fallen? Soll man ETF kaufen? Aktien kaufen? Zertifkate? Oder soll man alles verkaufen? Guter Rat ist teuer…

Was passiert, wenn Aktien crashen?

Natürlich fallen die Kurse. Und zwar stark. So wird ein Börsencrash einfach erklärt. Wie stark die Notierungen bei Börsencrashes fallen müssen – dafür gibt es keine exakte Definition. Und es gibt auch keinen zeitlichen Rahmen, der für die Bezeichnung bei einem Börsen-Crash einen Rahmen vorsieht. Fakt ist – es geht nach unten. Und an dieser Stelle muss man verstehen, warum das geschieht…

Finanzkrise & Coronavirus

Short Seller trifft keine Schuld

Die Kurse fallen nicht wegen Short Selling – also wegen Leerverkäufen. Die Kurse fallen, weil große Marktteilnehmer ihre Exposure auflösen und in Cash gehen. Sie tun es, weil ein Börsencrash Auswirkungen auf die Realtwirtschaft hat. Und damit die Wirtschaft stagniert.

Also: nächster Börsencrash heuer? Oder genauer: nächster Börsencrash 2020? Sind wir gerade im März 2020 mitten drin? Oder sagen wir wie es ist und was wir denken: Börsencrash Corona? Das schwierige ist, dass man die Frage, wann kommt der nächste Börsencrash, im Vorfeld nicht fundiert beantworten kann. Niemand ruft: Börsencrash heute! Keiner sagt: Achtung – Börsencrash 2020 im Anmarsch.

Doch was bei einem solchen Einbruch passiert, sehen sie hier. Das ist der Kurs des Dax, wo wir die beiden Dips 2000 – 2003 und 2008 – 2009 sehr gut erkennen. Der Kursverlust liegt über 60%. Wird der Börsencrash aktuell, sofern man im März 2020 davon sprechen darf, genau so heftig? Unmöglich zu sagen, wie sich die Dinge entwickeln.

Börsencrash

Markteinbruch? Ruhig bleiben

Der Ratschlag: cool bleiben ist wohl leichter gesagt als getan. Doch wenn man beispielsweise als Langfrist Investor agiert, dann wird man immer wieder mit solchen heftigen Korrekturen oder einem Börsencrash konfrontiert werden. Hier sollte man solche Dips eher für moderate Nachkäufe nutzen.

Übrigens befinden sich derzeit (Stand Anfang März 2020) die Märkte noch nicht einmal im Korrektur-Modus. 

Anzeige Börsencrash

Genau genommen war der Kurseinbrauch zwar heftig, aber man darf hier noch nicht von einem Crash sprehen. Die großen Indizes in den USA haben beispielsweise um die 10% in einer Woche verloren.

Sicher ist das heftig. Aber der Markt ist 2019 auch um mehr als 30% gestiegen und auch 2018 war ein gutes Jahr, das darf man nicht vergessen.

Kursanpassungen

Viele Konzerne agieren heute weltweit. Viele lassen in Asien fertigen. Dort stehen teilweise ganze Produktionsstätten still. Der Tourismus stagniert. Die Leute haben Angst zu reisen. Natürlich werden das die Unternehmen spüren. Sie werden weniger Gewinn machen – und das preist die Börse derzeit ein.

Da ständig neue Horrormeldungen über den Ticker kommen, ist auch dementsprechend die Volatilität, also die Schwankung, hoch. Und niemand kann sagen, ob und wann sich das Blatt wieder zum besseren wendet.

Crash oder Anpassung?

Man soll die Gefahr zwar weder herbeischreiben noch unter den Teppich kehren. Aber was wir derzeit an der Börse sehen ist eine Einpreisung von Gewinnwarnungen, die es – je nach Branche – heftiger oder weniger heftig geben wird. Das alles natürlich mit Stand 2. März – wie es weiter geht, weiß niemand.

börsencrash 2023

Kann man solche Situationen vorhersagen?

Doch nun zur eigentlichen Frage: kann man anhand mathematischer Modelle einen Börsencrash vorhersagen? Ist dieser Kursrückgang der Vorbote für einen Zusammenbruch der Märkte, wie wir ihn 2008 und 2009 hatten? Gibt es Gemeinsamkeiten – und wenn ja wie findet man die.

In diesem Video finden Sie mehr Infos über das Thema Börsencrash.

Basiswissen - die größten Marktzusammenbrüche

  • 1929 – schwarzer Montag
  • 1987 – Oktober Crash
  • 1997 – Asien Crash
  • 2000 – Dot Com Bubble
  • 2008 – Finanzkrise

Die höchsten Tagesverluste (Wall Street)

was ist ein börsencrash

Gewappnet für den Ernstfall?

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Wappnen sie sich also für alle Szenarien und nach 10 Jahren mit gestiegenen Kursen muss man eine scharfe Korrektur immer auf der Rechnung haben.

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Video Transkript: Ist ein Crash vorhersagbar?

Helfen mathematische Modelle bei Prognosen?

Börsen-Crashes

Kann man einen Börsencrash wirklich vorhersagen? Kann man ihn mit statistischen und mathematischen Methoden im Vorfeld erkennen?

Dieser spannenden Frage gehen wir in wenigen Sekunden nach. Bleiben Sie dran. Wir starten in Kürze.

Ich habe mich letztens mit einigen Trader hier bei mir in der Nähe getroffen und so wie immer wenn wir uns treffen haben wir einige Fachthemen über die wir sprechen. 

Und eine sehr interessante Diskussion entstand hier zu der Frage ob man einen Börsencrash im Vorfeld mit bestimmten Indikatoren erkennen kann. 

Und ich habe dazu eine ganz klare Meinung und die habe ich auch in Diskussion vertreten. Nämlich dass das nicht möglich ist. Ich möchte jetzt auch mit der Begründung ein bisschen ausholen.

Es ist so. Dass wir an der Börse mit statistischen Methoden arbeiten und gewisse Wahrscheinlichkeiten suchen. Entrys mit einer hohen Wahrscheinlichkeit suchen oder eben einfach ideale Zeitpunkte. 

Dass das alles nur dann funktioniert wenn ich Methoden anwende oder Trading Systeme habe die sehr sehr häufig handeln. 

Das heißt: wenn ich beispielsweise ein anderes Fachgebiet anführen darf. Wenn ich heute beispielsweise eine Meinungsumfrage mache. Eine Meinungsumfrage zu einem bestimmten Thema. 

Dann werde ich natürlich auch hergehen und einige tausend Menschen nach ihrer Meinung befragen.

Die Menschen werden nach gewissen Kriterien ausgewählt. Da gibt es gewisse Methoden wie man das tut. Aber wichtig ist dass ich viele Leute frage.

Bild Crash

 

Wenn ich nur zwei Menschen frage werde ich hier keine passende Antwort bekommen. Deswegen ist ein Trading System dann ein stabiles und gutes Trading System, wenn es funktioniert. 

Ja natürlich. Aber wenn es auch ein Trading System ist, das ja sehr häufig handelt, denn – dann hat das Ergebnis eine gewisse statistische Aussagekraft.

Wenn ich – jetzt aber kommen wir zum Thema Börsencrash zurück – wenn ich jetzt versuche Ereignisse auszuwerten oder zu messen die nur sehr selten passieren. 

Dann habe ich genau das Gegenteil von einer gewissen Stabilität. Nämlich mehr oder weniger zufällige Ergebnisse. 

Das heißt, wenn ich mir die letzten Dekaden ansehe, dann hatte ich bis 2000 zurück beispielsweise zweimal einen Börsencrash. 

Wir hatten im Jahr 2000 bis 2003 einen Crash wo der Markt drei Jahre lang de facto oder zweieinhalb Jahre lang nach unten gelaufen ist.

Wir hatten 2008/2009 die Finanzkrise wo es auch ordentlich mehr als 50 Prozent mit dem Gesamtmarkt nach unten geht. Das ist natürlich ein Börsencrash gewesen. 

Nur wie soll ich jetzt zwei Ereignisse in den letzten fast 20 Jahren, wie soll ich die jetzt auswerten? Wie soll ich die messen können mit statistischen Methoden? Um einen Börsencrash vorherzusagen, müsste er viel häufiger geschehen um hier wirklich eine statistische Aussage wie diese treffen zu können: jetzt haben wir ein Szenario das wieder für einen Börsencrash sprechen könnte.

Zum Glück gibt es nicht oft einen Börsencrash. 

Alle paar Jahre einmal aus statistischer Sicht und deswegen, weil es glücklicherweise nicht so oft zu einem Börsencrash kommt, kann ich auch mit statistischen Methoden keinesfalls im Vorfeld den Börsencrash bestimmen. 

Wir haben über dieses Thema doch relativ lange diskutiert und ich habe diese Meinung von Anfang an vertreten. 

Zu Beginn waren einige andere der Ansicht dass man es ja grundsätzlich schon mit bestimmten Methoden messen kann.

Aber letztlich hat sich diese Meinung dann tatsächlich durchgesetzt. Das Problem ist nicht dass man es nicht messen kann. 

Das Problem ist einfach dass, wenn ich jetzt die Parameter bestimme, technische Parameter bestimme, die zur Finanzkrise geführt haben, und legt diese Parameter dann auf die jetzige Zeit um, dann habe ich eine einzige Stichprobe gemacht. 

Nämlich die Finanzkrise vor zehn Jahren. Und ich kann es nicht erwarten dass sich der Markt, wenn diese und jene technischen Parameter sich jetzt wieder zeigen, dass er sich genauso verhält.

In den Medien wird das gerne so dargestellt. Da werden oft Einzelereignisse hergenommen und dann wird das quasi gleich fortgeschrieben… doch dieses Wissen… Das geschieht aber vermutlich nur darum, damit man einfach was zu schreiben hat.

Aber wir sind Trader. Wir wollen ja mit Fakten arbeiten und die Fakten sind mit so wenigen Stichproben, wie sie bei einem Börsencrash zur Verfügung stehen, einfach nicht messbar. 

Und so gesehen kann man die Frage mit einem klaren Nein beantworten. Es ist nicht möglich einen Börsencrash mit statistischen Methoden im Vorfeld zu erfassen.

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