- 1) 1. Sharp Ratio
- 2) 2. Maximum Drawdown
- 3) 3. Performance
- 4) 4. Drawdown Zeiten und durschnittlicher Drawdown
- 5) 5. Trefferquote
- 6) 6. Profitfaktor pro Trade
- 7) 7. Durchschnittlicher Gewinn pro Trade
- 8) 8. Durchschnittlicher Verlust pro Trade
- 9) 9. Handelsfrequenz
- 10) 10. Zeit im Markt
- 11) Fazit Kennzahlen
1. Sharp Ratio
Die Sharpe Ratio ist eine Kennzahl, die das Verhältnis von Rendite und Risiko eines Handelssystems misst.
Es wird durch die Division der durchschnittlichen Rendite des Handelssystems durch die Standardabweichung der Renditen berechnet.
Eine höhere Sharpe Ratio bedeutet, dass das Handelssystem höhere Renditen pro Risikoeinheit erzielt hat.
Ein Wert größer 1 gilt hier als gut. Je höher die Werte, desto besser.
2. Maximum Drawdown
Der Maximum Drawdown ist die größte Abnahme des Kapitals von einem Höchststand bis zum nächsten Tiefststand. Es ist ein Maß dafür, wie viel Verlust das Handelssystem erlitten hat, bevor es wieder auf das vorherige Kapitalniveau zurückgekehrt ist. Diese Kennzahl wird als Prozent Wert am häufigsten angewendet.
Eine niedrigere Maximum Drawdown bedeutet, dass das Handelssystem insgesamt stabiler ist.
Aus statistischer Sicht ist diese Kennzahl übrigens problematisch, weil sie uns nur ein maximal Szenario zeigt. Abhilfe schafft hier beispielsweise eine Monte Carlo Simulation mit Anwendung diverser Bootstrapping Methoden.
3. Performance
Letztlich geht es an der Börse darum, Gewinn zu machen. Doch Gewinne sind nicht alles. Trotzdem ist die Performance, die gerne in Prozent pro Jahr angegeben wird, die vermutlich wichtigste Metrik.
4. Drawdown Zeiten und durschnittlicher Drawdown
Ist, wie oben angeführt, der maximale Wertverlust aus statistischer Sicht noch problematisch, wird es aussagekräftiger, Wertverluste im Durchschnitt zu betrachten.
Wenn ich weiß, wie häufig mein System beispielsweise mehr als 10% im Drawdown ist, bekomme ich ein Gefühl dafür, was ich im Live Trading aushalten muss.
Damit werden Drawdowns jedenfalls auch statistisch erfassbar.
5. Trefferquote
Die Trefferquote ist das Verhältnis der Anzahl der gewinnbringenden Trades zum Gesamtvolumen der Trades. Eine höhere Trefferquote bedeutet wenig überraschend, dass das Handelssystem mehr gewinnbringende Trades als verlustbringende Trades hat.
Überraschenderweise sehen wir die Trefferquote als wenig aussagekräftig an. Trotzdem hat sie hier einen Platz gefunden, weil wir eben genau auf diesen Umstand hinweisen wollten.
6. Profitfaktor pro Trade
Der Profitfaktor pro Trade ist das Verhältnis zwischen dem durchschnittlichen Gewinn pro Trade und dem durchschnittlichen Verlust pro Trade. Eine höhere Kennzahl bedeutet, dass das Handelssystem höhere Gewinne pro Trade erzielt hat. Auch hier finden wir diese Kennzahl wenig aussagekräftig.
7. Durchschnittlicher Gewinn pro Trade
Der durchschnittliche Gewinn pro Trade ist der durchschnittliche Betrag, den das Handelssystem pro erfolgreichen Trade verdient hat. Er wird gerne dafür genützt, die Qualität des Trading Systems zu beurteilen. Sie ermöglicht auch einen anderen Blickwinkel auf das System abseits der APR (Performance in %)
Diese Kennzahl ist für Systementwickler extrem wichtig und spannend.
8. Durchschnittlicher Verlust pro Trade
Der durchschnittliche Verlust pro Trade ist der durchschnittliche Betrag, den das Handelssystem pro verlustbringendem Trade verloren hat. Wir halten uns hier eher an den vorhin beschriebenen durchschnittlichen Gewinn pro Trade, weil dieser ohnehin um die Verluste bereinigt wurde.
9. Handelsfrequenz
Die Handelsfrequenz ist die Anzahl der Trades, die das Handelssystem innerhalb eines bestimmten Zeitraums durchgeführt hat. Eine höhere Handelsfrequenz bedeutet, dass das Handelssystem aktiver und auch stabiler ist. Im englischen wird diese Metrik auch Position Count genannt.
Eine sehr wichtige Kennzahl die uns bei der Entwicklung von Trading Systemen gute Dienste leistet.
Im übrigen ist diese Kennzahl eng mit der finalen Kennzahl verwandt.
10. Zeit im Markt
Die Zeit im Markt ist die Zeit, die das Handelssystem im Markt verbracht hat, gemessen in Tagen, Wochen oder Monaten. Angegeben wird sie vielfach in Prozent. Es handelt sich hier um eine sehr wichtige Kennzahl.
Eine höhere Zeit im Markt bedeutet, dass das Handelssystem länger im Markt bleibt und damit häufiger investiert ist. Im Jargon der Entwickler nennt man diese Kennzahl auch Exposure oder Investitionsgrad.
Fazit Kennzahlen
Die Qualität eines Handelssystems lässt sich niemals an einer Kennzahl festmachen. Eine hohe Performance alleine betrachtet ist beispielsweise wenig aussagekräftig, wenn man nicht das Risiko bewertet, mit dem diese Performance erwirtschaftet wurde.
Weiterhin ist die Wertigkeit der Kennzahlen durchaus für unterschiedliche Entwickler anders. Hier muss jeder Trader seine Handschrift und seinen Stil finden.