Kursziel Trading – 4 erfolgreiche Wege der Gewinnmaximierung

Kursziele

Das Kursziel – oder Kursziele (englisch Target) ist eine beliebte und häufig angewendete Technik im Trading, um Gewinne zu realisieren. Damit fällt es in die Kategorie Exits (oder Ausstiege), und damit eine der 4 Kernelemente einer Trading Strategie darstellt. 

Bevor wir also weiter über das Kursziel sprechen, sehen wir uns an, wie alle Strategie Bestandteile (oder Kernelemente) zusammenspielen und ineinandergreifen und welche Rolle dann innerhalb der Exit das Kursziel einnimmt.

Bestandteile eines Trading Systems

Trading Puzzle

Natürlich kann man verschiedene Anlageklassen wie Equity (Aktien, ETFs) oder Währungen oder Rohstoffe traden. Man kann dazu verschiedenen Produkte verwenden (Futures, Aktie, CFD, ETF etc.) – doch eines haben alle Möglichkeiten gemein. 

Eine Trading Strategie muss einen Plan enthalten, den wir in Folge auch Trading Strategie nennen. Jede Trading Strategie in jedem Zielmarkt umfasst folgende Punkte, die wir in Folge kurz ansprechen wollen, bevor wir uns dem Thema Kursziel zuwenden.

Anmerkung: die in Folge besprochenen Strategie Bestandteile sind nicht nur für Trader relevant. Auch Anleger, die ihre Wertpapiere mehrere Jahre halten, müssen sich mit den nachfolgenden Themen intensiv beschäftigen, um Erfolg zu haben.

Kursziele

Underlying (Portfolio)

Zunächst muss sich der Trader entscheiden, was er traden will. Wenn es Währungen sind, stehen hierfür verschiedene Währungspaare zur Verfügung. Man kann sich auf ein Währungspaar spezialisieren oder mehrere gleichzeitig handeln. 

Bei Rohstoffen ist die Auswahl ebenso groß und bei Aktien, wenn man hier die unterschiedlichsten weltweiten Aktien Börsen betrachtet, sind die Auswahl beinahe unendlich. Da es in diesem Beitrag vor allem um das Thema Kursziel geht, fassen wir uns kurz, was die Auswahl des Underlyings betrifft und machen im Kontext weiter.

Doch angemerkt sei an dieser Stelle, dass wir Beginnern immer wieder das Trading von Aktien empfehlen, weil das viele Vorteile bietet. Und bei Aktien sprechen wir eben von einem Aktien Portfolio, aus dem der Trader seine Trading Signale generiert. 

Natürlich kann man auch nur eine Aktie „rauf und runter“ traden, aber damit würde man sich viele Trading Gelegenheiten durch die Finger gehen lassen und die Vorteile dieser Anlageklasse links liegen lassen.

Eröffnung von Positionen (Entry – Einstieg)

Wurde das passende Underlying gefunden, geht es um das Timing. Wann kauft man Aktien? Wann ist die Gelegenheit gut? Wann macht es Sinn, eine Chance zu ergreifen?

Der Entry ist mit Sicherheit das wichtigste Kernelement einer Trading Strategie. Hier erarbeitet man sich gute Chancen. Hier holt man sich einen Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern. Und hier bestimmt man bereits bei der Positionseröffnung, welches Risiko man beim Trading eingehen will.

Beim Trading – machen wir jetzt einen kurzen Gedankensprung – geht es nicht darum, die Zukunft vorwegzunehmen. Es geht also nicht um Hellseherei. Es geht darum, Situationen zu nutzen, die vielversprechend sind. Trader sprechen hierbei gerne von einem positiven Erwartungswert, was in etwa so viel bedeutet wie das die Wahrscheinlichkeit, dass mein Trade Gewinne abwirft, hoch ist.

Wohlgemerkt: die Wahrscheinlichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Somit ist auch ein guter Einstieg keine Garantie, dass ein Trade klappt.

Trotzdem muss man seine Entrys gut planen. Jeder Trader, der behauptet, dass der Exit wichtiger ist als der Entry, der hat Trading in seiner Gesamtheit nicht verstanden. Was uns zum nächsten Kernsegement einer Aktien Strategie überleitet.

Schließen von Positionen (Exit – Ausstieg)

Wenn man einen Trade gestartet hat, kommt irgendwann der Punkt, wo man aus dem Trade wieder raus will oder muss. Der Exit, wie das Schließen von Positionen von Tradern auch genannt wird, besitzt also ebenso große Bedeutung in einem Trading System.

Wir haben beim Entry geschrieben, dass dies das wichtigste Kernelement einer Strategie ist. Nun ist das korrekt, doch trotzdem kann man sich mit schlechten Exits vieles von dem kaputt machen, was man sich mit einem guten Entry erarbeitet hat.

Es gilt daher bei diesem Thema Vorsicht walten zu lassen. Fragen wir uns daher, wie man einen Trade beenden kann und setzen wir eine kurze Aufzählung voran, um dann die einzelnen Themen im Detail anzusprechen.

  • Stopp Loss

  • Zeitausstieg

  • Kursziel

  • Indikator

Exit Signae

Was hat es nun mit den einzelnen Punkte auf sich. Sehen wir weiter.

Stopp Loss

Ein Stopp Loss wird von vielen Tradern verwendet, um das Risiko beim Trading zu verringern. Steigt man beispielsweise bei 30,41 USD in einen beliebigen Aktien Trade ein, könnte man mit etwas Kurs – Abstand darunter einen Stopp setzen. Entweder, in den man die Order bereits entsprechend über den Broker platziert oder in den man sie nur gedanklich festhält. Ersteres sollten vor allem unerfahrene Trader vorziehen.

Bei der Stopp Setzung existieren verschiedene Optionen, die wir uns nun ansehen.

Alarm
Prozent Stopp

Das ist wohl die einfachste Art, einen Stopp zu platzieren. Man rechnet einfach x% vom Einstiegskurs weg und platziert die Order entsprechend. Beispiel: Entry bei 40.21 – 3% Stoppmarke wäre bei glatten 39,00.

ATR Stopp
Volatilität

Die Average True Range (ATR) misst die Volatilität eines Underlyings (Aktie etc.) anhand einer vom Trader bestimmten Rückschau Periode (Lookback Peroid). Diese Stopps sind etwas komplexer zu berechnen als die einfachen Prozent Stopps. Denn natürlich verändert sich die Volatilität eines Wertpapiers täglich. Entsprechend ist auch ein ATR Stopp täglich (oder jede andere Zeiteinheit) anzupassen.

Anmerkung: diese tägliche Anpassung des ATR Stopps muss nicht gemacht werden. Man kann den ATR Stopp auch fix belassen, wenn diese Anpassung zu viel Aufwand bereitet.

Chart Technik Stopp

Eine weitere Möglichkeit ist, den Stopp aufgrund einer Chart Analyse zu platzieren. Man wählt eine Kursmarke im Chart, die der Kurs während der Laufzeit des Trades nie erreichen sollte. Wird diese Notierung erreicht, ist die Trading Idee nicht aufgegangen und man schließt die Position.

Trailing Stopp

Egal ob man Prozent Stopps oder ATR Stopps am Beginn des Trades verwendet, kann man diese starr an der gewählten Kursmarke während der Trade Laufzeit belassen oder diese, automatisiert oder manuell, nachziehen. Diese Technik nennt man Trailing Stopp („nachlaufende Stopps“), wobei die Varianten diesbezüglich vielfältig sind.

Trailing Stopps kann man ebenso in Prozent oder in ATR anwenden oder einfach Chart-Technisch (beispielsweise dem aktuellen Tagestief folgend) vorgehen, um nur drei von vielen Optionen zu erwähnen.

Zeitausstieg

Zeitausstiege oder Zeit Stopps sind eine weitere Variante, einen Trade zu beenden. Der Grundgedanke hierbei ist, dass ein Trader, wenn wir uns den Entry in Erinnerung rufen, gute Gelegenheiten sucht. Wenn sich die Trading Idee nun nicht so entwickelt wie geplant, sollte man irgendwann eine andere (bessere) Gelegenheit suchen und wahrnehmen.

Man sucht also einen neuen Trade und damit das Kapital, das in anderen Trades gebunden ist, frei wird, gibt man den laufenden Trades eine gewisse Zeitspanne, um sich zu entwickeln. Klappt das innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht, wird der Trade beendet und ein neuer Trade stattdessen gemacht.

Zeit Stopps hätte man auch in die Kategorie Stopp Loss von vorhin einordnen können. Wir haben uns aber entschieden, sie extra zu behandeln weil sie von der Charakteristik her doch anders sind. Denn beispielsweise kann der Trader einen klassischen Stopp Loss in Prozent (oder in ATR) mit einem Zeitausstieg kombinieren. In so einem Fall kommen eben zwei Exit Regeln anhand einer „entweder/oder“ Option zur Anwendung.

Zeitausstiege folgen üblicherweise der Zeiteinheit, anhand der man den Entry definiert und den Trade gestartet hat. Handelt man am Tageschart (Tagesschlusskurs basierend) wird meist der Zeitausstieg ebenfalls nach einer bestimmten Anzahl von Tagen erfolgen. Weiterhin ist es weit verbreitet, dass Zeitausstiege zur Börseneröffnung (häufig: „market on open“) oder zum Börsenschluss (häufig: „market on close“) durchgeführt werden und nicht mitten im Handelstag.

Kursziel

Nun sind wir bei den Kurszielen gelandet, um die es ja eigentlich in diesem Beitrag geht.

Ähnlich wie bei den Stopps gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Kursziel zu bestimmen. Gemein haben alle Optionen, dass sie dazu dienen sollen, Gewinne mitzunehmen. Folgende Möglichkeiten existieren hierfür

Kursziel in Prozent

Kauft man beispielsweise eine Aktie bei 71,65 und setzt man ein 10% Kursziel, erfolgt die Gewinnmitnahme 78,82.

Kursziel in ATR

Ähnlich wie beim ATR Stopp macht man die Gewinnmitnahme von der Volatilität abhängig. Damit gilt auch hier, dass man genau genommen das Kursziel täglich anpassen muss. Alternativ oder praktisch ist es natürlich, das Kursziel „einzufrieren“ und die ATR Berechnung mit der Entry Bar zu beenden. Damit bleibt das Target während des gesamten Trades unverändert, was die praktische Handhabung erleichtert und das tägliche Anpassen obsolet macht.

Kursziel Chart-Technisch

Die Möglichkeiten sind bei dieser Variante vielfältig. Beispielsweise könnte eine runde Kursmarke (das überschreiten des Kurses von 100) oder ein sonstiger Punkt im Chart der Auslöser sein, um einen Trade zu beenden und Gewinne mitzunehmen.

Wir werden nach Vorstellung aller Möglichkeiten, wie man Trades beenden kann, nochmals auf das Thema Kursziel im Detail eingehen.

Indikator

Indikatoren dienen uns nicht nur dazu, gute Gelegenheiten zu identifizieren und Positionen zu eröffnen (Entry oder Einstieg). Sie können auch dazu genutzt werden, Positionen zu schließen. Genau genommen kann der Trader jeden Indikator für Entrys und Exits heranziehen. Und Indikatoren gibt es hunderte.

Die Handhabung der Indikatoren wird deswegen erschwert, weil es einfach so viele gibt. Und die meisten haben zwei oder drei Parameter Einstellungen wie Schwellwerte (Trigger), Rückschau Perioden oder Glättungsfaktoren.

Indikatoren, und hier ist es egal ob man damit Einstiege macht oder Ausstiege, gelten bei vielen Tradern als komplex und werden daher von manchen Händlern abgelehnt. Nun darf man hier nicht verallgemeinern, obwohl manche Indikatoren durchaus anspruchsvoll sein können. Niemand jedoch erwartet von einem Trader, dass er die Formel der Indikatoren auswendig kennt oder sie von Hand berechnen kann. Dafür gibt es heute Charting Programme, die oft die wichtigsten Indikatoren vorinstalliert haben.

Trading Indikatoren

Indikatoren können jedoch auch ein einfaches Marktverhalten abbilden, und wenn man es genau nimmt, kann man auch Kursziele oder Stopps als Indikator bezeichnen. Denn ein Indikator (lateinisch „indicatore“ – deutsch: Anzeiger) zeigt einfach ein Kursverhalten an, das man messen kann. Und das trifft auf viele Trading Regeln zu (und auf manche nicht).

Anmerkung: beispielsweise kann man fast die gesamte Lehre der Candlestick Formationen so gut wie nicht mittels Indikatoren abbilden, weil diese Symbole und Muster einen gewissen Auslegungsspielraum lassen.

Positionsgröße (Position Size)

Im Trading entscheidet nicht nur die Qualität, die uns vor allem beim Entry und beim Exit begegnet, sondern auch die Frage nach dem „wieviel“. Wie viele Kontrakte kauft man, wenn man Futures tradet? Wie viele Aktien handelt man?

Wie viel man kaufen kann, hängt natürlich zunächst vom vorhandenen Trading Kapital ab. Beispielsweise braucht man für das Futures Trading eine hohe Kapitalausstattung. Andererseits kann man gewisse Finanzprodukte wie CFDs oder Forex schon mit kleinen Konten handeln, weil diese Produkte so genanten „Hebelprodukte“ sind. Man muss also nur einen kleinen Teil als Margin hinterlegen, um große Summen an den Märkten bewegen zu können. Ob das für Beginner klug ist steht auf einem anderen Blatt.

Denn es leuchtet zwar ein, dass solche Hebelprodukte mit Vorsicht zu genießen sind. Es überrascht aber gleichzeitig, dass gerade angehende Trader auf diese Produkte „abfahren“ (um es salopp zu formulieren). Das mag vor allem daran liegen, dass sie das große Geld versprechen und dass die Einstiegshürden gering sind, denn es genügen oft schon wenige hundert Euro an Mindestkapital, um das Forex oder CFD Trading zu beginnen.

Geld verdienen

Aber kommen wir zurück zur Positionsgröße. So oder so sollte die Frage nach der Quantität nicht nur am Kontostand hängen. Der gute Trader streut sein Risiko und setzt niemals alles auf eine Karte, weil er weiß, dass er nicht immer recht haben kann.

Tatsächlich – und wir machen an dieser Stelle eine wichtige Grundaussage – ist das Position Sizing eine exzellente Möglichkeit, sein Risiko zu managen.

Position Sizing = Risikomanagement

Das es in diesem Beitrag in erster Linie um das Kursziel geht, stellen wir weitere Hinweise zum Position Sizing zurück. Erwähnt sei jedoch, dass auch hier verschiedene Konzepte existieren, um die passende Positionsgrößen zu bestimmen.

Fazit Kernelemente Trading

Wie einleitend erwähnt, besteht jede Anlagestrategie und damit jeder Trading Plan aus diesen vier Kernelementen (Underlying, Entry, Exit, Positionsgröße). Worüber wir aber noch nicht gesprochen haben ist, dass es nicht genügt, einen Plan zu entwickeln, der alle diese Elemente berücksichtigt.

Was ein Trader tun muss ist einen Plan entwickeln, der funktioniert. Und damit müssen auch alle diese vier Segmente einer genauen Prüfung unterzogen werden, ob sie tatsächlich funktionieren. Gleiches gilt natürlich auch für das Kursziel dem wir uns nun zuwenden wollen.

Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen

Diese alte Börsenweisheit ist hinlänglich bekannt. Und sie leuchtet ein, denn natürlich will man wenig Risiko eingehen oder dieses Begrenzen und zeitgleich seine Gewinne maximieren.

Als Maßnahme, seine Verluste zu begrenzen werden gerne Stopps (siehe oben) zur Anwendung gebracht. Hinsichtlich des Themas Gewinne laufen lassen kann man ebenso Stopps einsetzten. Nämlich Trailing Stopps, die dem Kurs nachlaufen und damit die Gewinne mehr und mehr ansteigen lassen, wenn die Notierung weiter in die gewünschte Richtung läuft. So weit so gut und allgemein verständlich.

Was man aber, wie weiter oben beschrieben, immer auf der Rechnung haben muss ist die Tatsache, dass man mit Regeln arbeiten muss, die einen Sinn ergeben. Fragen wir uns also, ob es überhaupt Sinn macht, diese Börsenregel „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ anzuwenden. 

Denn wir Trader wollen unsere Handlungen ja nicht auf eine Meinung stützen sondern auf belastbare Fakten. Und obwohl Verlustbegrenzung natürlich sinnvoll ist, lassen wir an dieser Stelle die Frage weitgehend offen, ob ein Stopp Loss dafür geeignet ist oder ob es bessere Möglichkeiten der Risikokontrolle gibt. Ja die gibt es, aber um sie zu finden muss man die Sache (genauer den Stopp Loss) einem genauen Test unterziehen.

Gleiches gilt für unser Kursziel. Denn zunächst halten wir fest, dass ein Kursziel dem Grundgedanken „Gewinne laufen lassen“ widerspricht. Denn wenn ich beim Kurs XY meine Gewinne realisieren, heißt das ja nicht, dass der Kurs nicht noch weiter steigen kann, wenn man seinen Trade beendet hat. Ein Kursziel unterbindet also das Vorhaben, die Gewinne laufen zu lassen.

Und gerade an dieser Stelle hadern viele Trader mit dem Schicksal. Sie ärgern sich, wenn sie ihre Gewinne realisieren und der Kurs danach weiter nach oben geht. Gleiches gilt übrigens für den Stopp, wenn der Kurs dreht, nachdem man ausgestoppt wurde.

Ständig, so klagen vor allem Anfänger, macht man es falsch. Zu früh ausgestiegen, zu rasch ausgestoppt. Und nachher ist man sowieso immer klüger. Ist man das wirklich?

Was wäre, wenn man ein ideales Kursziel finden würde? Wie würde es mein Trading verbessern, wenn ich das perfekte Kursziel gefunden habe? Und wie schön wäre Trading, wenn das bei jedem Trade klappt? Sehr schön, denn damit hätte ich die Gelddruckmaschine gefunden, die mir ewigen Reichtum und Wohlstand beschert. Doch kluge Trader ahnen es bereits: diese Gelddruckmaschine gibt es nicht. Leider.

Geld verdienen

Trotzdem kann ich ein ideales Kursziel ermitteln. Und es liegt wenig überraschend nicht dort, wo es Analysten zur Aktie XY gerne sehen und medial verbreiten. Es liegt in der Statistik verborgen und damit bewegen wir uns weg vom einzelnen Trade hin zu einem Trading System auf statistischer Basis. Übrigens dem einzigen Weg, um vernünftig zu traden, wie wir hier zwischendurch anmerken wollen.

Kursziele und damit jede Trading Regel, egal ob Entry, Exit, Portfolio oder Position Size muss ich einer Markt Anayse unterziehen. Einem Backtest. Und wenn ich so einen Backtest gemacht habe, weiß ich, wo ich mein Kursziel genau platziere. Doch damit das klappt muss ein Grundverständnis über Backtests hier, wofür uns die nächsten Zeilen dienen.

Kursziel über Backtest ermitteln

Bei einem Backtest geht es darum, die historischen Kurse von Aktien und anderen Wertpapieren zu analysieren. Bei dieser Analyse versuche ich nun herauszufinden, wie sich die Notierungen üblicherweise verhalten. Wenn ich zum Beispiel weiß, wie weit weg ich durchschnittlich ein Kursziel bei Aktien aus dem S&P 100 setzte, nach dem ich einen Break Out Trade am 10 Tages Hoch gestartet habe, erleichtert mir das mein Trading und erhöht meine Renditechancen.

Aber jetzt muss man etwas wichtiges verstehen, wenn man Backtests macht. Es geht hier nicht und niemals um den Einzelfall (den einzelnen Trade). Auch ein Backtest hilft mir nicht, das Kursziel für jeden Trade korrekt zu bestimmen. Ein Kursziel hilft mir bloß, das durchschnittlich beste und damit sinnvollste Kursziel für alle meine Trades festzulegen.

Im Einzelfall kann ich auch mit einem über einen Backtest ermitteltes Kursziel ziemlich weit daneben liegen. Aber darum geht es nicht. Oder genau darum geht es. Wie man es nimmt. Trading und damit auch die Wahl von einem guten Kursziel hängt immer von einer ganzheitlichen Betrachtung ab. Jede Trading Regel muss unter dem Strich sinnvoll sein. Was uns zu einer wichtigen Frage überleitet, die wir so in diesem Beitrag noch gar nicht gestellt haben.

Machen Kursziele Sinn?

Wir haben bisher über die Trading Segmente (Portfolio oder Underlying, Entry, Exit, Position Size) gesprochen. Wir haben erklärt, welche Varianten existieren und was das für ein Trading System bedeutet. Was wir aber nur indirekt angesprochen haben ist die Sinnhaftigkeit mancher Regeln.

So ist es auch in Sachen Kursziel wichig, dieses einem genauen Test zu unterziehen. Denn wer sagt, dass Kursziele überhaupt mehr Performance bringen? Vielleicht ist das Laufen lassen der Gewinne doch vorzuziehen? Oder vielleicht nimmt man seine Gewinne doch mit, allerdings ohne klassisches Kursziel sondern anhand anderer Indikatoren?

Fakt ist, dass wir die Frage, ob ein Kursziel sinnvoll ist oder nicht, nicht mit einer Diskussion lösen können. Argumente dafür oder dagegen mögen interessant sein. Sie zählen aber nicht. Was zählt sind Fakten, und wenn diese Fakten beispielsweise enthüllen, dass Kursziele nicht sinnvoll sind, weil sie die Performance reduzieren, dann wird kein Trader so ein Kursziel nutzen.

Kursziele verallgemeinern?

Also warum reden wir dann solange um den heißen Brei herum. Funktionieren Kursziele nun oder nicht? Ja wenn es so einfach wäre…

Die einfache Frage erfordert eben eine komplexe Antwort. Weil es zunächst darauf ankommt, welches Underlying oder Portfolio man tradet. Genau deswegen haben wir ja zunächst auf die 4 Kernsegmente jeder Trading Strategie hingewiesen. Weil man dieses Basiswissen braucht, um das Thema Kursziele in der Tiefe zu verstehen.

Denn jedem leuchtet ein, dass Rohstoffe andere Kursverläufe haben wie Aktien. Manche Anlageklassen schwanken mehr, manche weniger. Deswegen muss man auch jeden Markt anders „anpacken“ was Entry und Exit betrifft. Auch Kursziele können unterschiedliche Ergebnisse produzieren, je nach dem, was man mit welchen Systemen tradet.

Auch innerhalb einer Anlageklasse gibt es große Unterschiede. Bei Aktien sind Blue Chips deutlich weniger volatil als Nebenwerte (Small Caps). US Technologie Aktien (Nasdaq) schwanken mehr als Aktien der NYSE (New York Stock Exchange). Und andere Länder und Zeiteinheiten (Tageschart vs. Trading intraday) haben überhaupt andere Sitten.

Es gibt daher nicht die eine oder pauschale korrekte Antwort, ob Kursziele sinnvoll sind. Man muss sich einfach den Markt, den man traden will, ansehen. Und im nachfolgenden Video tun wir das. Hier prüfen wir anhand eines Aktienportfolios auf den US amerikanischen Dow Jones, ob das Hinzufügen eines Kursziels unsere Performance verbessert oder nicht.

Fazit Kursziel

Wie wir in dem Video eindrucksvoll sehen konnten, gibt es im Trading viele Variablen, die auf das Ergebnis einwirken. Eine davon ist ein Kursziel und in manchen Portfolios erzielt man damit gute Ergebnisse und in manchen schlechte. Sie ahnen bereits, dass das auch für alle Trading Kernsegmente gilt und ein guter Entry bei Aktien kann bei Währungen ein schlechter Entry sein.

Genau darum ist es so immens wichtig, seinen Trading Plan genau auf den gewünschten Zielmarkt auszurichten. Ein guter Trader weiß, wie sein Markt funktioniert. Er weiß, was funktioniert. Und er weiß auch, wann etwas nicht funktioniert.

Ist es schwierig, Trading zu lernen? Jein. Es ist vermutlich nicht wesentlich schwieriger als andere klassische Berufe. Aber der Fokus muss auf dem Wort lernen liegen. Denn nur weil man seine Handlungsfähigkeit als Trader hergestellt hat, in dem man ein Trading Konto eröffnet und drauf los tradet, heißt das noch nicht, dass man Traden kann. Börse ist kein Casino und Trading hat nichts mit Zockerei zu tun. Trading lernen bedeutet sich mit Grundlagen der Statistik zu beschäftigen. Denn woran soll sich ein Trader sonst orientieren denn an Fakten, die eine statistische Analyse (Backtest) ans Tageslicht bringt.

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