Trading im Lockdown – 3 Tipps für Börse im Homeoffice

Traden im Lockdown

Trading im Lockdown – die Corona Krise hält uns weiterhin fest in ihrem Bann, auch wenn die Börse längst wieder in schwindelerregende Höhen geschossen  ist. Trotzdem ist das Virus noch immer unter uns und wird es vermutlich auch für immer bleiben, wenn man Experten glauben schenken darf.

Konnte man im Frühsommer 2020 noch vielleicht damit rechnen, dass wir bald wieder normale Zustände und ein gewohntes Leben führen werden, so scheint diese Hoffnung im Winter 2021 wieder kleiner zu werden..

Unternehmen verlängern daher das Homeoffice und schicken die Leute wieder nach Hause oder in Kurzarbeit. Im schlimmsten Fall werden Mitarbeiter entlassen. Der Ausnahmezustand wird also verlängert und niemand glaubt wohl, dass sich die Lage vor dem Frühling 2022 normalisiert. Impfstoff Entwicklung hin oder her.

Diese Zeiten drücken vielen aufs Gemüt. Plan- und Lustlosigkeit machen sich breit. Ziele und Perspektiven fehlen. Freude fehlt. Freunde fehlen. Und soziale Kontakte sowieso. 

Wie soll man mit so einem Mindset erfolgreich traden? Soll man überhaupt traden und was muss man dabei beachten? Sehen wir weiter.

Der Beitrag wurde im November 2021 – also während eines neuen Lockdown in Österreich – aktualisiert.

Trading in Zeiten des Corona Virus

Manche haben ihren Job verloren. Andere arbeiten nun von Zuhause. Wieder einmal. Entweder die ganze Woche Homeoffice oder große Teile davon. Daheim auf engstem Raum mit Frau und Kindern. Und wenn es ganz schlimm kommt wieder mit Homeschooling. Das bedeutet Stress. Logistische Herausforderungen. Lärm. Ablenkung.

Wie soll man da vernünftig traden? Andererseits – jetzt könnte man endlich mal auch (day)traden. Könnte – sollte man aber nicht. Nie! Warum wir dieser Meinung sind, erklären wir in den kommenden Absätzen.

Trading von daheim

Ratschlag 1 – kein Daytrading im Homeoffice

Die wenigsten beherrschen den Intraday Handel so gut, dass sie damit Geld verdienen. Und überhaupt – erfolgreiches Traden hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun. Trading ist ja kein Sport. Trading ist ein Geschäft

Und haben sie schon von lukrativen Geschäften gehört, bei denen alles ganz besonders rasch gehen muss? Natürlich braucht man ein gewisses Arbeitstempo. Aber hetzen muss man sich nicht, um gute Geschäfte zu machen. Gleiches gilt für die Börse.

Trading wird nämlich vielfach missverstanden. In normalen Zeiten, also ohne Corona, kam man von der Arbeit heim und dann wollte man (weiter) mit dem Traden Geld dazu verdienen. Von Zuhause aus. Mit Daytrading. Was kann also daran falsch sein, wenn man jetzt mehr Zeit hat?

So ziemlich alles. Denn erfolgreiches Trading bedeutet, einen Plan zu haben der funktioniert. Daher muss man seine Trading regeln testen. Backtesting mit intraday Daten ist zwar möglich aber auch schwierig. 

Und die operative Umsetzung einer backgetesteten Intraday Strategie ist nur mit immensen Programmieraufwand und tiefen IT Kenntnisse möglich. Somit bleibt diese Türe den meisten Tradern auf immer verschlossen.

Daytrading ohne Programmierung?

Aktien Trading short

Natürlich kann man auch diskretionär Daytraden. Aber das bedeutet Trading mit Emotionen. 

Es bedeutet vielfach Trading ohne Plan. Oder nur mit einem vagen Plan. Und das geht zu 99% schief. Was uns zu Ratschlag 2 führt.

Ratschlag 2 - Traden bei geschlossenen Märkten in drei Schritten

Was auf den ersten Blick nach einem Widerspruch klingt ist logisch und hat ernsthafte Hintergründe. Egal ob sie gerade im Homeoffice sind oder nicht verlangt Trading Fokus mit der Konzentration auf das Wesentliche. 

Weil wir von Zuhause aus vielleicht – je nach Lebens-Situation – abgelenkter sind als im Büro, müssen wir den Tag noch besser planen.

Wann habe ich Zeit für das Trading? Wie viel Zeit brauche ich? Und wann kann im meine Orders absetzen? Auch im Homeoffice werden die wenigsten die Zeit haben, den ganzen Tag zu traden. Deswegen empfehlen wir den Tages-Schlusskurs basierten Handel. Die Abläufe hier sind klar strukturiert.

  • Schritt 1: Signale suchen (entweder manuell mit Stock Screenern wie finviz oder mittels Backtesting Software wie Wealth-Lab als Signalgeber auf Knopfdruck)
  • Schritt 2: Entrys und Exits planen (welche neuen Signale kann ich umsetzen, welche Positionsgröße kommt zur Anwendung, welche Trades werden beendet).
  • Schritt 3: Orders platzieren. Im Idealfall platzieren sie alle bekannten Orders noch bei geschlossenen Märkten im Vorhinein. Das kann beispielsweise ein Entry „market on open“ genauso sein wie ein Zeitausstieg zum Close oder ein Stopp Loss.
Börse und Corona

Der Tages-Schluss Kurs basierte Handel hat darüber hinaus den Vorteil, dass er nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Mit 5-10 Minuten Aufwand pro Tag haben sie alles erledigt, was dafür nötig ist.

Selbst die manuelle Signalsuche, beispielsweise mittels visuellem Chart Screening, dauert nur wenige Minuten, wenn man Übung hat. Und wie empfohlen kann man alle Orders auch schon bei geschlossenen Märkten einstellen.

Doch was macht man dann den ganzen restlichen Tag, wenn man so wenig Zeit für das eigentliche Trading benötigt? Was uns zu Ratschlag 3 führt.

Ratschlag 3 - Trading ist keine Beschäftigungstherapie und Zeit ist Wissen (und damit Geld)

Trading ist kein Zeitvertreib – suchen sie sich etwas anderes, wenn sie das Homeoffice nicht auslastet. Überlegen sie, was sie gerne tun. Vielleicht gibt es sogar ein Talent, das sie haben, mit dem sie von daheim aus Geld verdienen können?

Wenn sie im Worst Case wegen Corona ihre Arbeit verloren haben und versuchen, sich mit dem Traden über Wasser zu halten, ist das ebenso nicht die beste Idee. Beachten sie, dass jeglicher Druck im Trading kontraproduktiv ist. 

Erzwingen kann man an der Börse gar nichts und wenn sie just jetzt vom Trading leben wollen oder müssen, geht das meist nach hinten los. Leider können wir uns nämlich Gewinn- oder Verlust-Serien nicht aussuchen. 

Selbst die besten Strategien haben Drawdowns. Und die sieht man im Vorfeld nicht kommen. Kein Job, wenig Geld, keine Perspektive und ein saftiger Drawdown – diesen Mix sollte man unbedingt vermeiden.

Schlechter Anlagemix

Nutzen sie ihre freie Zeit vielmehr, um sich im Trading weiterzubilden. Belegen Sie von daheim aus Online Trading Kurse. Lernen sie das Backtesting. Entwickeln sie mit diesem Wissen ihre Trading Ideen – aber testen sie sie, bevor sie sie anwenden. 

Jetzt – genau jetzt – haben sie endlich die Zeit, die ihnen sonst fehlt, um sich weiterzubilden. Nutzen sie die Krise als Chance, mehr Wissen zu verinnerlichen.

Die Krise geht irgendwann vorbei, soviel ist sicher. Das Wissen, das sie in der Krise verinnerlicht haben, das bleibt ihnen hingegen für immer erhalten.

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