Trading Verluste vermeiden – welche Regeln wirklich Sinn machen

Aktien Strategie

Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Diese alte Börsenweisheit klingt einleuchtend. Denn schließlich traden wir ja nicht zum Spaß sondern wollen an den Märkten Geld verdienen. 

Obwohl auch angelaufene Gewinne aus mentaler Sicht nicht einfach zu managen sind, zumindest ist das schwieriger als man annehmen würde, fällt das Thema Verlustbegrenzung vielen Tradern ebenso schwer. Warum das so ist, welche Formen der Verlustbegrenzung funktionieren und wie Trading Verluste überhaupt zu bewerten sind, darüber sprechen wir in den folgenden Absätzen.

Beginnen wir mit einer Frage. Einer Frage an sie, lieber Leser: fällt es ihnen leicht, Börsenverluste zu realisieren oder zögern und hadern sie? Die Antwort auf diese Frage verrät schon in Ansätzen, wie einfach es für sie werden wird, erfolgreich zu traden. 

Denn Verluste treten auch bei den besten Trading Strategien häufiger auf, als man denken mag. Und in manchen Marktphasen können diese Verluste stark ansteigen. Doch das alles ist kein Grund zu verzweifeln. Denn Verluste gehören genauso zum Spiel wie Gewinne, wie wir gleich sehen werden.

Blog Beiträge schreiben wir schon seit mehr als 15 Jahren. Angefangen hatten wir 2007 in unserer trading redaktion. Ein Projekt, das es heute nicht mehr gibt. Was aber seit damals geblieben ist, sind die grundlegenden Regeln, wie Trading funktioniert. 

Und schon damals schrieben wir, dass Trading Verluste genauso Teil eines Systems sind wie Gewinne. Auch wenn wir – zugegeben – damals über professionelles Trading weitaus weniger wussten als heute, viele Jahre später.

Eine Kennzahl, die sehr schön demonstriert, wie häufig Verluste auftreten können, ist die Trefferqoute. Angegeben in Prozent verrät sie uns, wie viele Trades Gewinner wurden. 

Von 100 abgezogen haben wir so die Verlustquote ermittelt und diese Kennzahl führt zu mancher Überraschung. Wir tun uns an dieser Stelle schwer, dazu eine Benchmark anzugeben, was eine vernünftige Trefferquote ist. 

Denn das hängt von der Art des Trading Systems (Trendfolge, Breakout oder Reversion) genau so ab wie von der Ausstiegslogik. Natürlich beeinflusst auch unser Entry diese Trefferquoten, doch auszugehen ist davon, dass vor allem der Ausstieg und die Ausrichtung des Systems die treibenden Faktoren sind.

So ist mit einer Trefferquote von 40% genauso eine gute Rendite möglich wie mit einer Trefferquote von 70% und mehr. Das Trading Puzzle muss einfach zusammenpassen. 

Wie man es jedoch dreht und wendet: Verluste werden doch recht häufig vorkommen und so muss man lernen, damit zu leben. Sehen wir uns nun also an, wann wir Trades beenden und danach, welche Möglichkeiten es gibt, die Verluste zu begrenzen.

Rechnen

Wann beenden wir Trades?

Genau genommen gibt es drei Gründe, die dafür sprechen, ein Börsengeschäft zu beenden.

  1. Gewinne mitnehmen
  2. Verluste reduzieren
  3. Der Trade „macht“ nichts mehr und es gibt bessere Gelegenheiten

Egal ob wir dafür nun klassische Kursziele, Stops oder Indikatoren nutzen. Alles was wir tun, tun wir deshalb, um mehr Gewinn zu machen. Sprechen wir nun als erstes über Stops, für viele die erste Wahl zu Punkt 2, nämlich wenn es darum geht, unsere Verluste zu reduzieren.

Der Stop Loss

Verlustbegrenzung

Es gibt verschiedenste Arten von Stops. Prozent Stops, Training Stops, Volatilitäts Stops oder Zeitstops, um nur einige davon zu nennen. Natürlich funktionieren die eben genannten nicht nur anhand einer entweder/oder Logik sondern auch in Kombination. 

Ein Zeit Stop kann beispielsweise mit einem Prozent Stop kombiniert werden, der dem Kurs darüber hinaus „nachläuft“ (Trailing Stop). Die Möglichkeiten sind also vielfältig.

Wir sind mit diesem Blog Beitrag nun nicht angetreten, um ihnen zu erzählen, welcher Stop in welcher Kombination die beste Lösung für ihr Trading bedeutet. Ganz einfach deshalb, weil wir das aufgrund der Millionen Optionen nicht wissen können. 

Was jedoch im Bereich des möglichen ist, ist, ihnen einige Optionen aufzeigen. Und was wir noch tun werden ist, ihnen verständlich zu machen, dass für jedes Trading System eine andere Ausstiegslogik zur Anwendung kommen muss. Und zu den Ausstiegen gehören Stops ja dazu.

Ein Deckel passt also nicht auf jeden Topf. Bedeutet, dass es eben nicht den einen, universalen Exit gibt. Sie müssen daher ihre Einstiegslogik, sofern sie final gefunden wurde, mit der individuell abgestimmten Ausstiegslogik kombinieren. Dabei können – müssen aber nicht – Stops eine Rolle spielen.

Stops haben also natürlich einen Einfluss auf ihre Performance. Ob der Einfluss gut oder schlecht ist, gilt es zu überprüfen. Und zwar in Abhängigkeit von allen anderen Tradingsystem Teilen. Was aber immer gilt ist folgende Kernaussage.

Trading Plan

Ein Stop ist kein Risikomanagement

Eine der größten Irrtümer des Tradings ist, dass man bloß einen Stop Loss in sein System implementieren muss, um damit sein Risiko zu reduzieren. Wie oben geschrieben ist ein Stop eine Ausstiegsregel und kein Risikomanagement. 

Verlassen kann man sich auf sie nämlich nicht. Stops können entweder unsauber ausgeführt werden (Slippage!) oder überhaupt übersprungen werden (Overnight Gap). In beiden Fällen verliert man mehr als geplant, was vielfach das vermeintliche Risikomanagement zunichte macht.

Ausstiege allgemein

Einen Trade beenden kann man prinzipiell anhand unterschiedlichster Regeln. Wir haben vorhin über Stops aller Art gesprochen und dazu gerade festgestellt, dass diese – im Hinblick auf die Verlustbegrenzung – problematisch sein können. Wie sieht es nun mit anderen Ausstiegen aus?

Kursziel

Kursziele, englisch Targets sind ebenso eine beliebte Ausstiegslogik. Hier geht es um Punkt 1 von vorhin. Der Trader will seine Gewinne mitnehmen. Als Kursziel Logiken eigenen sich Prozent Werte genauso wie Werte, die aufgrund der Volatilität berechnet werden (Beispiel: Exit bem zweifachen ATR der letzten 14 Tage).

Technisch gesehen sind Kursziele ebenso Indikatoren, wie die Ausstiege, die wir im nächsten Abschnitt besprechen. Da sie meist aber gesondert behandelt werden, haben wir uns dieser Struktur angeschossen.

Indikatoren Exits

Prinzipiell denkt man bei Indikatoren in erster Linie an den Einstieg. Und dort leisten manche davon tatsächlich gute Arbeit. Da es hunderte Indikatoren gibt, wollen wir hier auch keine herauspicken sondern allgemeine Beobachtungen mit ihnen teilen. Eine dieser Beobachtungen ist zunächst, dass wir natürlich anhand von Indikatoren Börsengeschäfte beenden können.

Wenn also der Oszillator x einen Schwellwert y erreicht, kann man den Trade genauso glattstellen wie wenn ein gleitender Durchschnitt a den gleitenden Durchschnitt b kreuzt. Und vieles mehr. 

Anhand dieser Logiken kann man nun einerseits Gewinne maximieren und anderseits Verluste reduzieren. Aber ist das im Prinzip nicht das gleiche? Denn wenn ich Gewinne maximiere vermindere ich automatisch meine Verluste. Und umgekehrt.

Nun könnte man hier an Spitzfindigkeiten denken, wobei wir schon der Ansicht sind, dass es ein gewisses Grundverständnis bedarf, um Traden ganzheitlich zu verstehen. 

Und dazu gehört, dass wir Gewinnmaximierung betreiben wollen und das läuft im Prinzip auf das gleiche hinaus wie Verlustbegrenzung. Bleibt noch eine andere wichtige Frage, über die wir sprechen müssen.

Rechenbeispiel Kosten

Was ist Risikomanagement?

Professionelle Marktteilnehmer verwenden unterschiedliche Stellschrauben um das Risiko für ihre Anleger oder Investoren möglichst gering zu halten. Vorweg sei gesagt, dass es niemals eine 100%ige Risikobegrenzung gibt. Ein Restrisiko bleibt immer bei einem Börsengeschäft. 

Und noch etwas ist anzumerken: Risiko und Rendite spielen zusammen. Je mehr Risiko ich eingehe, desto mehr Gewinnchancen habe ich. Aber genauso steigen mit höherem Risiko auch die Verlustrisiken. 

Umgekehrt – wenn ich kein gar Risiko eingehen will, werde ich auch keine Rendite schaffen. In letzterem Fall sollte ich mich dann aber überhaupt von der Börse fernhalten.

Bleiben wir noch kurz bei der Aussage, dass man ein gewisses Risiko eingehen muss, um gute Renditen zu erzielen. Wie gehe ich überhaupt mehr oder weniger Risiko ein? Nun – in dem ich gewisse Wertpapiere kaufe oder eben meide. In dem ich mehr oder weniger Wertpapiere kaufe. 

In dem ich zu gewissen Zeiten kaufe oder gewisse (unsichere) Zeiten meide. Oder in dem ich einen Hebel nutze oder darauf verzichte. In dem ich den Trade klug beende. Also genau genommen mit allen Teilen des Trading Systems. 

Mit dem Einstieg, den Ausstiegen, dem Position Sizing und der Portfolio Auswahl (Auswahl des Finanzinstrumentes). Und sogar – ein Thema für fortgeschrittene Trader – mit der Priorisierung bei Trading Systemen auf ganzen Portfolios.

Aus diesen Gründen verwenden professionelle Markteilnehmer neben ihrer Kernstrategie, die bereits Gewinn- und Verlustoptimiert ist, andere weitreichendere Methoden um es ihren Anlegern so angenehm wie möglich zu machen.

Allen voran das Hedging und ein Portfolio an unterschiedlichsten Systemen, die für verschiedene Marktphasen konzipiert wurden. All das sind gute Möglichkeiten, um das Risiko zu begrenzen.

Fazit Trading Verluste

Beim Traden steigt die Lernkurve rasch. Versucht man am Anfang noch, jegliche Verluste zu vermeiden (und führt sie damit oftmals erst herbei), weiß man kurze Zeit später, dass Verluste zum Spiel dazu gehören. 

Der nächste Schritt der Evolutionsleiter ist es dann, die Stopsetzung zu optimieren. Denn man will ja ein sinnvolles Risikomanagement einziehen.

Das versucht man so lange, bis man versteht, dass Stops ein Teil einer Trading Strategie sein können aber eben nicht sein müssen. Und dann begreift man auch, dass Stops in den Bereich der Ausstiege fallen und keineswegs automatisch mit einem adäquates Risikomanagement gleichzusetzen sind.

Verluste vermeiden muss damit gedanklich durch Verluste möglichst gering halten ersetzt werden. Und das klappt mit allen Bestandteilen einer Trading Strategie. Mit guten Entrys, dem passenden Portfolio und einem guten Position Sizing. Und sogar anhand mancher Ausstiegslogiken. Und mit den hier erwähnten Optionen noch darüber hinaus.

Man kann auch sagen, dass eine gute Trading Strategie nur dann gut ist, wenn alle Teile ineinandergreifen. Und damit ist auch das Thema Verluste begrenzen abgedeckt. Und genau dieses Grundverständnis wollten wir in diesem Beitrag für sie aufbereiten.

Was wir für sie noch aufbereitet haben ist die kostenlose Anmeldung zu unserem Basis Trading Kurs. Lernen sie das Grundlagenwissen des erfolgreichen Börsenhandels und vermeiden sie damit unnötige Verluste. Sie können sich hier mit wenigen Klicks anmelden. Viel Erfolg!

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