Aktien oder Forex? – Wo mehr Gewinn möglich ist

Ein Teil einer Trading Strategie ist die Auswahl der entsprechenden Anlageklasse, innerhalb derer man handeln will. Meist geschieht diese Auswahl nach gutdünken, also nach eigenem Ermessen und selten faktenbasiert. 

Der Trader handelt das, was ihm entweder empfohlen wird, was ihn persönlich am besten anspricht oder auf das er als erstes aufmerksam geworden ist.

Doch es gibt einen Weg, der besser ist als die hier beschriebenen. Nämlich man handelt einfach das, was am einfachsten handelbar ist. Und was das ist darüber sprechen wir in diesem Beitrag, in dem wir vor allem zwei sehr populäre Anlageklassen miteinander vergleichen. Aktien und Währungspaare.

Viele Trader legen sich die Latte unnötig hoch. Zum Beispiel, in dem sie meinen, der Handel in kleinen Zeiteinheiten sei dem – vermeintlich – langweiligen Tagesschlusskurs basiertem Traden vorzuziehen. 

Schließlich bedeutet Traden ja handeln und handeln assoziieren wir mit „etwas tun“. Eben handeln. Kaufen und verkaufen.

Hin und her macht Taschen leer

Vermutlich kennen sie diese Börsenweisheit. Und wie viele Börsenweisheiten ist dieses Statement nur die halbe Wahrheit. Sinnloses hin und her – ohne Plan und Strategie – macht in der Tat die Taschen leer, führt also zu Verlusten. 

Das gilt aber genauso für sinnloses „Buy and Hold“, also für unüberlegte Langfristinvestments.

Viele von ihnen kennen bestimmt diese Depotleichen. Aktien, von denen man sich nach Jahren bloß deswegen nicht trennt, weil man den Tatsachen nicht ins Auge sehen will. Weil man die Verluste nicht realisieren möchte. 

Denn das hat etwas Endgültiges. Bleibt man hingegen positioniert, kann man sich das Investment immer noch schönreden. Wird schon. Steigt bestimmt noch. Ist nur eine Schwächephase. Wie auch immer – wir sind Meister darin, uns selbst zu belügen. Nicht nur an der Börse.

Hin und her macht Taschen eben dann nicht leer, wenn man einen guten Trading Plan hat. Und das gilt für das Daytrading genauso wie für das Swingtraden oder für die längerfristige Trendfolge. 

Doch genau das ist das Problem – einen wirklich guten Tradingplan in den kleinen Zeiteinheiten – der ist so gut wie nicht zu finden. Was gerade bei Währungen ein Problem darstellt.

Gute Trader reduzieren die operativen Aufwände

Fast hätten wir schon in der Überschrift geschrieben, dass gute Trader faul sind. Doch das wäre erstens nicht korrekt und würde zweitens suggerieren, dass Trading Gewinne schnell verdientes Geld sind. 

Beides ist schlichtweg falsch. Was allerdings korrekt ist, ist die Tatsache, dass gute Trader versuchen, die operativen Aufwände zu reduzieren. Eben nicht, weil sie faul sind. Sondern weil sie wissen, dass zu viel Nähe zu den Märkten schlecht ist. Und handeln erfordert scheinbar Nähe, was aber nicht wirklich richtig ist.

Abstand bedeutet hingegen auch emotionalen Abstand. Und damit bedeutet es einen kühlen Kopf. Trading funktioniert nur dann, egal ob man Aktien oder Währungen handelt, wenn man seinen Plan sauber ausführt. Allerdings basierend auf der Annahme, dass der Plan gut gewählt wurde. Das er also funktioniert.

Damit gilt es etwas wichtiges festzuhalten: das permanente Beobachten der Märkte, das beim Daytrading so gut wie immer Grundvoraussetzung ist, verleitet zu Fehlern. 

Es verursacht Emotionen, die uns wiederum zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen. Was uns zum eigentlichen Thema und zu unserem Vergleich führt.

Trading im Sekundentakt

Warum Währungen ungeeignet für Einsteiger sind

Wie sie vermutlich wissen, können Währungen, eine Anlageklasse, zu der sich vorwiegend Einsteiger hingezogen fühlen, von Montag bis Freitag rund um die Uhr gehandelt werden. 

Damit ist es auch üblich, in kleinen und kleinsten Zeiteinheiten manuell zu traden. Natürlich könnte man auch dieses Forex Daytrading automatisieren. Aber das setzt zwei Dinge voraus.

  1. Eine duplizierbare Strategie (welche die meisten nicht haben)
  2. Programmierkenntnisse & tiefere Marktkenntnisse (welche die meisten nicht haben)
 

Bleibt also für 99% aller Einsteiger an den Forex Märkten das diskretionäre Daytrading. Hektik, Ungewissheit, Emotionen – all das sind ständige Begleiter dieser Trader. Vermutlich, weil sie es nicht besser wissen. Mit Sicherheit, weil sie glauben, das ist beim Traden eben so üblich. Mitnichten!

Für Währungen spricht natürlich auf den ersten Blick, dass man schon mit verhältnismäßig kleinen Beträgen beginnen kann. Das ist aber nur deshalb möglich, weil man automatisch einen hohen Hebel nutzt. 

Und mit diesem Hebel bewegt man realita oft mehr als einen Monatsgehalt – auch mit vergleichsweise geringem Margin Einsatz.

Was letztlich dazu führt, dass man rasch pleite gehen kann. Somit spricht auch der geringe Kapitaleinsatz letztlich nicht für Forex, weil er mit einem hohen Preis (zu hoher Hebel) erkauft wird.

Währungen handelt man nicht einzeln sondern in Paaren. Sie können weder den Dollar noch den Euro handeln, ohne diese Währung einer anderen gegenüberzustellen. 

Handelbar sind unter anderem der Dollar im Vergleich zum Euro, Yen, Schweizer Franken, Britischem Pfund und alle andere Kombinationen. Weiterhin gibt es weltweit dutzende Währungspaare die jeweils paarweise verglichen und somit getradet werden können.

Damit gibt es viele Kombinationsmöglichkeiten. Doch alle Optionen haben eines gemein: es gibt in den meisten Fällen keine klare Tendenz, wohin sich ein Währungspaar entwickelt. 

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber mal hat die eine Währung die Nase vorn, mal dreht der Trend und die andere Währung holt auf. In einem Langfrist-Chart über mehrere Jahre oder Jahrzehnte werden sie aber sehen, dass keine klare Tendenz vorherrscht.

Nun können wir beim Traden uns für zwei Handelsrichtungen entscheiden. Long oder Short. Wir können also auf steigende Kurse genauso setzen wie auf fallende. Und bei Währungen ist das genau die Krux. 

Beides kann sinnvoll sein, mangels klarer Tendenz, wie vorhin geschrieben. Bei Aktien ist das anders, wozu wir noch kommen. Doch ein letzter Punkt ist vorher noch zu den Währungen zu sagen.

Die Währungsmärkte sind sehr effizient

Generell ist kein Markt zu 100% effizient, weder Aktien noch Anleihen noch Forex, auch wenn Theoretiker das gerne behaupten. Aber wie hoch diese Effizienz ist, das ist unterschiedlich. 

Während Aktien deutliche Übertreibungen zeigen und diese bei Nebenwerten noch deutlich ausfallen können als bei Blue Chips, kennen die gut handelbaren Haupt-Währungspaare kaum ineffizienzen. 

Das liegt an der Anzahl der Marktteilnehmer. Sie ist sehr hoch – daher ist es extrem schwierig, Muster zu finden, die – abzüglich Orderkosten – sinnvoll handelbar sind.

Nun hat man bei Währungen zwar keine Gebühren wie beim Kauf von Aktien, doch man darf den Spread nicht vergessen. Auch wenn dieser klein erscheint – zahlen muss man ihn trotzdem. 

Was die ohnehin schon geringen Renditechancen noch deutlich mehr schmälert und in der Praxis so gut wie ausradiert. Und falls sie nun denken, dass es auch bei Aktien Spreads gibt: ja schon. Aber es gibt Aktien-Ordertypen, bei denen es keine Spreads gibt. 

Dazu kommen wir gleich, denn zunächst sprechen wir über grundlegendes zum Trading von Aktien.

Aktien Daytrading

Vieles von dem, was zu Forex über das Daytraden gesagt wurde, gilt auch für Aktien. Genau genommen gilt das meiste davon. Daher raten wir an dieser Stelle davon ab, Aktien in kleinen Zeiteinheiten zu handeln. 

Zu viele Emotionen, zu viel Nähe, Stress und vieles mehr. Hatten wir schon. Somit zu anderen wichtigen Dingen.

Aktien Tagesschlusskurs basiert handeln

Was bei Währungen nicht möglich ist, klappt bei Aktien um so besser. Der Handel auf Basis der Tagesschlusskurse. Möglich ist dieser Stil deshalb, weil die Aktienmärkte über Nacht geschlossen haben. 

Nur wochentags von 15:30 Uhr bis 22.00 unserer Zeit kann man beispielsweise an der Wallstreet handeln. Und ab 22:00:01 ist geschlossen, sieht man vom außerbörslichen Handel ab, den man aber als Trader ebenso meiden sollte.

Damit sind plötzlich viele Dinge machbar, die uns bei Forex verwehrt blieben.

Ruhe und Abstand

Dazu zählen beispielsweise die Ordereingabe für die Börsen-Eröffnung ab 15: 30 Uhr zu einem Zeitpunkt, wenn die Börse noch geschlossen hat (in der Früh, Vormittags oder früher Nachmittag)

Und/oder ein kurzer Handelstag (der uns aber ohnehin nicht weiter interessieren sollte)

Nun ist der erste Punkte einleuchtend, auch wenn man noch nie Aktien gehandelt hat. Punkt 2 hingegen sticht ins Auge. Vor allem die Aussage, die in Klammern gesetzt wurde. Warum interessiert es uns nicht, dass der Handelstag kurz ist? Das sehen wir uns jetzt an

Wir handeln de facto bei geschlossenen Märkten

Bei Aktien gibt es sogenannte „Opening“ Orders (es existieren auch „Closing“ Orders). Diese Ordertype, ein Orderzusatz zu einer normalen Market Order, weist den Broker an, unsere Order an der Opening Auction, also bei der Eröffnungs-Auktion, teilnehmen zu lassen. 

Damit bekommen wir den ersten Kurs des Tages und haben keinen Spread. Denn diese Ordertype kennt keinen Spread, was nachweislich zu günstigeren Einstiegskursen führt als wenn man eine normale Market Order nutzt.

Aus Sicht der Ausführung kann man diese Order bereits tagsüber planen und über den Broker zur Börse schicken. Man muss daher weder bei der Börseneröffnung noch während des Handelstages körperlich anwesend sein. 

Selbst eine geistige Anwesenheit ist nicht vonnöten, denn jegliche Order (Handlung), die notwendig ist (Stopp, Exit Order etc.) ist ebenso bereits vorbörslich bestimmt und übermittelt worden.

Damit bekommen wir Ruhe in das Traden, die unseren Fokus auf die wesentlichen Dinge lenkt. Weg vom eigentlichen Handeln (dem „Tun“) – hin zur Entwicklung von Trading Strategien, denn das Tun ist so in 10 Minuten pro Tag erledigt. 

Weiterhin ist man unabhängig von dem Märkten. Denn Systementwicklung geht immer. Um Mitternacht, an Weihnachten oder an einem Sonntag Mittag, wo ich nichts besseres zu tun habe.

Aber nicht nur das spricht für Aktien

Nun sind diese Vorteile, die wir bisher besprochen haben, zweifelsohne vorhanden. Aber Trader sind meist bereit, viel Zeit in ihr Geschäft zu investieren. Damit benötigt es noch andere fachliche Argumente, warum Aktien Forex vorzuziehen sind und diese kommen nun hier.

Aktien steigen

Im Gegensatz zu Währungspaaren haben Aktien eine klare Tendenz. Aufwärts. Das hat mehrere Gründe. Zum einen fließen weltweit monatlich Milliarden an Sparbeträgen in die Märkte und dieses Geld wird in Aktien hineingepumpt. 

Zum anderen dürfen die großen Marktteilnehmer wie Versicherungen oder Fondsgesellschaften nur auf steigende Kurse setzen, also long gehen.

Weiterhin gibt es zahlreiche Maßnahmen, die zu rasch und zu stark fallende Notierungen verhindern sollen. Leerverkaufsverbote, Trading Halts und vieles mehr hemmen ein unkontrolliertes Abrutschen der Kurse. 

Das alles und einiges mehr führt zu dieser klaren Long Tendenz, die man auch ganz leicht selbst messen kann, wenn man sich mit den Grundlagen des Backtestes beschäftigt.

Versuchen sie doch mal, eine einfache und gleichzeitig gute Tagesschlusskurs basierte Short Strategie zu finden. Sie werden vermutlich nicht fündig werden. Long hingegen reichen wenige Basiseinstellungen, um eine gemittelte Rendite von deutlich über 15% nach Kosten über die letzten 30 Jahre im Backtesting zu erzielen.

Fonds

Aktien sind viele

Diesen Punkt werden sie vermutlich nur als fortgeschrittener Trader verstehen oder besser gesagt zu schätzen wissen. Denn Trading ist ein statistisches Problem. Wir hatten im vorherigen Absatz das Backtesting erwähnt. Backtesten bedeutet Rückrechnen. 

Was wäre wenn. Damit kann man auch statistische Analyse von historischen Börsenkursen dazu sagen. Und Statistik ist die Erforschung von Massenphänomenen. 

Und es gibt eine große Masse an Aktien, während es nur eine Handvoll Währungspaare gibt, die man sinnvoll traden und backtesten kann.

Aktien Trading mit kleinem Konto

In den letzten Jahren gibt es auch hierzulande Broker, die den Aktienhandel kostenlos anbieten. In der Theorie können sie damit auch mit ganz kleinen, sogar dreistelligen Konten, Aktien handeln. 

Ungeeignet sind diese Broker für vernünftiges Aktien Trading meist trotzdem, weil sie zwar einige aber nicht alle Aktien zum kostenfreien Handel anbieten. Da wir – Absatz davor – von Massenphänomen sprechen, wenn wir statistisch basiert erfolgreich traden wollen, brauchen wir große Aktienportfolios im Bereich des SP 500. Und das übersteigt meist die Möglichkeit dieser Gratis Broker.

Weiterhin sprachen wir vorher über „Opening“ Orders. Diese Ordertype muss unbedingt zur Verfügung stehen, denn sonst ruiniert der Spread einen großen Teil der Performance. Finden sie also einen gratis Aktien Broker, der den gesamten SP 500 abdeckt und „market on open“ und „market on close“ Orders anbietet, können sie auch mit Kleinstkonten Aktien traden.

Wenn nicht sollten sie zumindest EUR 10.000 an Startkapital aufbringen können, um abzüglich der Ordergebühren erfolgreich Aktien zu handeln. Vorausgesetzt, sie haben eine gute Trading Strategie, aber das ist eine andere Geschichte und ein anderer Blog Beitrag.

Kursanpassungen

Fazit Aktien vs Forex

Was alle machen muss nicht die optimale Lösung sein. Das Traden von Währungspaaren ist so eine Geschichte. Populär aber problematisch. Der Beginner sieht hier seinen Markt gefunden, bei dem er auch mit kleinem Konto erfolgreich sein kann. 

Mit dem Ergebnis, dass diese Märkte für einen Einsteiger zu schnell, zu effizient und somit zu gefährlich sind. Was man meist erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist.

Aktien kennen viele nur als Vehikel für langfristige Anlagen. Natürlich sind diese Wertpapiere dafür wie geschaffen. Das man Aktien aber auch erfolgreich traden kann, daran denken die wenigsten. 

Der Aktienhandel eignet sich weiterhin aufgrund einer deutlich höhere Ineffizienz, dem Long Bias (der Tendenz zu steigen) und der Tatsache, dass viele Aktien zur Verfügung stehen und Trader daher sehr robuste Trading Strategien entwickeln können wunderbar für den Einsteiger. 

Und keiner sagt, dass der Tagesschlusskurshandel keine hervorragenden Renditen ermöglicht, nur weil weniger Action vorhanden ist.

Zugegeben: der Handelstag verläuft bei Aktien meist langweilig. Denn zu tun ist kaum etwas und wenn die Börsen aufgemacht haben, haben wir schon lange Trading Feierabend. 

Aber wir traden ja nicht, weil uns langweilig ist sondern weil wir Geld verdienen wollen. Und hier haben die Aktienmärkte gegenüber Forex deutliche Vorteile. Gerade für Einsteiger. Noch mehr Basiswissen über die Grundlagen des Aktien Tradings vermitteln wir in unserem kostenlosen Basis Kurs für Einsteiger. Gleich jetzt gratis anmelden und durchstarten.

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