Die Ereignisse im Jahr 2020 lehren uns, dass die Börse nicht immer nur nach oben geht sondern dass Korrekturen und Zusammenbrüche ebenso Teil des Marktgeschehens sind.
Abseits aller persönlichen Dramen, die sich hier vielleicht ereignen, bereinigen sich die Börsen damit aber selbst. Denn in den letzten Jahren floss viel Geld in die Märkte, zum immer größer werdenden Teil in ETFs.
Und dieses Geld war „schwaches“ Geld, was so viel bedeutet wie das es von Anlegern stammte, die nur steigende Kurse kannten und dachten, Börse ist ein einfaches Spiel.
Doch spätestens nach den ersten Minus 30 Prozent, das die großen Indizes der Aktienmärkte (Dax Index oder Dow Jones uvm.) Mitte März 2020 hingelegt hatten, wurde den meisten wohl klar, dass das Anlegen oder das Trading dann doch nicht so einfach sind.
Und das – wir kommen zur Überschrift dieses Beitrags – wohl einen Plan braucht, um wirklich nachhaltig Geld mit einem Investment zu verdienen.
Man braucht also Anlagestrategien, an denen man sich orientieren kann. Geld anlegen verlangt also nach einer Strategie. Und eine Übersicht geben wir dazu in diesem Beitrag, was letztlich zu mehr Sicherheit bei der Geldanlage führen wird.
Welche Regeln muss man beachten
Nicht jede Idee, die man hat, ist gut. Nicht jede Idee ist ein Plan. Nicht jeder Plan, den man ausheckt, funktioniert.
Bei regelbasierten Anlagestrategien ist das ähnlich wie im Alltag. Wenn ich den Entschluss fasse, eine Karriere im Profi Basketball zu starten, wenn meine Körpergröße 1.60 Meter ist, wird das kein guter Plan sein.
Wenn ich ein Produkt auf den Markt bringe, das keine Alleinstellungsmerkmale aufweist, wird das Vorhaben vermutlich ebenso zum Scheitern verurteilt sein. Und wenn ich an der Börse einen Plan entwickle, der nicht funktioniert, werde ich damit Geld verlieren.
Wobei die Tatsache, dass man an der Börse einen Plan braucht, damit man die Chance auf Erfolg hat, bereits ein wichtiger Schritt in der Evolution des Traders ist.
Denn die meisten denken, siehe die Absätze in der Einleitung, dass man nur Aktien kaufen und halten muss, um damit reich zu werden.
Diese Erkenntnis, das man einen Plan oder eine Anlagestrategie braucht wird also nicht von allen Tradern erreicht, doch die, die so weit kommen, beginnen plötzlich, sich wirklich für das Geschäft zu interessieren. Und das etwas gutes, wenn man anfängt, Trading Literatur zu lesen oder im Internet zu recherchieren.
Gutes Wissen vs. Schlechtes Wissen
Doch beim Lernen muss man vorsichtig sein. Natürlich ist man dabei auf der Suche nach fremden Gedankengut. Man sucht sich also vertrauenswürdige Personen, die mehr wissen als man selbst. Und man folgt deren Anlagestrategien. Das macht Sinn – wenngleich man dieses Wissen suchen etwas anders angehen sollte, als es die meisten tun. Wir unterscheiden daher zwischen gutem und schlechten Wissen und schauen, welche Nachteile schlechtes Wissen mit sich bringt.
Schlechtes Wissen
Schlechtes Wissen ist solches, das mich von anderen abhängig macht, was natürlich ein großer Nachteil ist. Abhängig, in dem ich beispielsweise Gurus folge, die vorgeben, etwas zu wissen, in Wirklichkeit aber nur etwas verkaufen wollen. Nämlich Methoden (oder Pläne) die entweder überhaupt nicht funktionieren, selbst wenn sie regelbasiert sind oder die man gar nicht überprüfen kann. Denn wie wir später noch sehen werden, muss eine regelbasierte Anlagestrategie keinesfalls zwangsläufig funktionieren.
Gutes Wissen
Gutes Wissen ist hingegen solches, das es mir ermöglicht zu lernen, regelbasierte Anlagestrategien und damit Pläne selbst und vor allem richtig zu schmieden. Gute Trainer zeigen einerseits, welche Regeln funktionieren und welche nicht. Und sie zeigen andererseits, wie man selber in die Lage kommt, solche Regeln zu testen, um damit Trading Systeme zu entwickeln.
Natürlich macht es immer Sinn, sich an erfahrenen Mentoren zu orientieren, wenn die oben geschriebenen Voraussetzungen gegeben sind.
Das spart Zeit und Geld und die Investition in solche Ausbildungsangebote hat einen hohen Return of Investment, in dem die Kosten auf mittlere und lange Sicht um ein vielfaches wieder hereingeholt werden. Vorausgesetzt man wählt die richtigen Menschen, denen man sich anvertraut.
Online Ausbildung vs. Live Kurse vor Ort
Welche Art von Ausbildung besser für einen Menschen ist, hängt von seinen Talenten und Einstellungen ab. Wie gesellig ist man?
Lernt man lieber/besser in einer Gruppe von Gleichgesinnten oder alleine? Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile und bevor man ein Trading Seminar bucht sollte man in sich gehen, ob die Online Variante nicht vielleicht die bessere Lösung darstellt.
Hier eine Liste über verschiedene Ausbildungsangebote.
- Seminare
- Personal Coachings
- Online Ausbildungen (Kurse, Webinare)
- Fachliteratur
- Social Media (YouTube, Facebook Gruppen/Seiten, …)
- Blogs
Welche Ausbildung Sinn macht
Wenn Sie daher daran denken, Geld in ihre Trading Ausbildungen zu stecken, dann überprüfen sie zunächst, ob der Wissensträger die entsprechende Qualifikation besitzt. Ob er Erfahrungen mit regelbasierten Anlagestrategien besitzt.
Aber prüfen sie dann ebenso, ob sie das angebotene Wissen auch selbständig umsetzen können. Und zwar sofort ab dem Zeitpunkt, wo sie ohne Ihren Mentor dastehen, weil die Ausbildung (Seminar, Coaching etc.) beendet ist.
Wie überprüft man Strategie Regeln?
Kommen wir zu einem Kernaspekt für erfolgreiches Trading. Sprechen wir also über Details und Regeln in Detail. Wie kommt man zu einem guten Plan, der ja nur ein anderes Wort für Trading Regeln oder Trading Strategie ist?
In dem ich mir zunächst überlegen, aus welchen Teilen ein jeder Trade besteht. Finde ich alle entscheidenden Bausteine, kann ich mir dann über die einzelnen Themen weitere Gedanken machen.
Anmerkung: auch für Langfristanleger, die eine regelbasierte Geldanlage mit ETF planen, sind die folgenden Punkte interessant und wichtig und grundsätzlich unterscheidet sich der Plan von einem Anleger und von einem Trader nur insofern, als dass der Trader kurzfristiger agiert und daher andere Schwerpunkte setzen muss. Die Grundlagen sind jedoch für alle Arten der Geldanlage gleich.
WAS?
Was will ich traden? Welche Rohstoffe, welche Währungen oder welche Aktien sollen es sein?
Die Frage nach dem was sollte tunlichst nicht nach einer Vorliebe oder nach sympathie getroffen werden sondern auch faktenbasiert. Ist beispielsweise eine regelbasierte Geldanlage mit ETF sinnvoll? Und wie sieht mein Portfolio aus, wenn ich Aktien traden will?
Was kann ich als privater Trader vernüntig handeln? Reicht mein Geld, um diese Produkte zu traden?
Habe ich den passenden Broker, der dieses „was“ auch anbietet? Und kann ich den Handel gewünschten Märkte überhaupt in meinen Tagesablauf integrieren? Auf gut Deutsch: ist diese regelbasierte Anlage für mich passend?
WANN?
Das Timing, wann ich Wertpapiere kaufe, ist bei bei allen Anlageklassen von Bedeutung. Doch bei Aktien ist es essentiell, nicht den falschen Zeitpunkt zu wählen. Regelbasiertes Vorgehen beinhaltet also auch gutes Timing.
Hier verweisen wir beispielsweise auf das erste Quartal 2020, in den die Kurse aufgrund der Corona Krise und dessen wirtschaftlichen Folgen eingebrochen sind.
Hätten sie Anfang 2020 ihr ganzes Geld in die Aktien Märkte investiert, hätten sie herbe Verluste eingefahren. Kann man das verhindern? Nun – rücken wir an dieser Stelle die Dinge zurecht. Wir sprechen hier vom Trading.
Damit meinen wir das kurzfristige Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren. Kurzfristig bedeutet für jeden etwas anderes aber es ist jedenfals kein Buy and hold Modell.
Somit kaufen und verkaufen Trader in allen Marktphasen. Bei steigenden Kursen und wenn die Märkte fallen. Und sogar dann, wenn sie zusammenbrechen. Die Entwicklung der Aktienmärkte ist dem Trader egal.
Timing im Einzelfall – unmöglich
Timing kann, auch in Form einer regelbasierten Anlagestrategie, niemals im Einzelfall klappen. Timing, also die Frage, wann man Aktien und andere Wertpapiere kauft, kann man immer nur ganzheitlich sehen.
Und aus statistischer Sicht kann man ideale Kauf- und Verkaufszeitpunkte sehrwohl bemessen.
Es liegt auf der Hand, dass diese Modelle natürlich nicht für Krisenzeiten gemacht sind. In der Aktien Krise verliert so gut wie jeder Geld, egal ob Trader oder Investor.
WIEVIEL?
Nicht nur wann man kauft ist wichtig sondern auch wieviel. Der Deckel auf dem sprichwörtlichen Topf ist natürlich das vorhandene Kapital. Aber wir wissen bereits mit Sicherheit, dass jeder Trader sein Risiko streuen muss.
Somit lautet die Formel nicht Positionsgröße = Kontostand sondern man muss hier differenzierter Vorgehen. Beim sogenannten Position Sizing existieren zahlreiche Modelle, die man zur Anwendung bringen kann.
Eines haben alle diese Methoden gemein, sofern sie halbwegs sinnvoll gewählt wurden: sie reduzieren das Risiko eines Portfolios.
Hier gilt die Faustregel, dass man mit umso weniger Schwankungen eines Investments rechnen darf, je breiter man streut.
Je mehr Trader also beispielsweise bei Aktien parallel laufen, desto geringer sollte – zumindest gilt das in normalen Marktphasen – die Schwankungen und damit die Drawdowns sein.
In einem Börsencrash hingegen hilft auch das beste Position Sizing wenig, weil einfach alles ungebremst nach unten stürzt.
WANN? TEIL 2
Alles hat ein Ende. Auch jeder Trade. Daher gilt es auch einen Plan dafür zu entwickeln, wann man Trades beendet. Methoden wir Stopps, Zeitausstiege, Kursziele oder Indikatoren stehen hier zur Verfügung, um nur einige davon aufzuzählen.
Wie sich alle Teile nun zusammenfügen
Wir wissen nun, woraus ein Plan besteht. Wir haben über das Was, Wann und wie viel gesprochen. Nun gilt es über jedes dieser Segmente nachzudenken. Und letztlich wird uns das nachdenken dazu bringen, dass wir erkennen, das nachdenken nichts nützt.
Denn wie soll ich mit Nachdenken herausfinden, ob mein Markt beispielsweise ein Trendfolge oder ein Kontratrend Markt ist. Wie soll ich mit Überlegen herauskriegen, ob ich Stopps setze und wo? Wie soll ich wissen, ob ich Gewinne besser laufen lasse oder mitnehme?
All diese Fragen und noch viele mehr muss ich einem genauen Test unterziehen. Natürlich muss ich darüber nachdenken, was ich tue. Aber nur insofern, als ich nachdenke, wie ich es testen (also überprüfen kann).
Hier bieten sich sogenannte Backtests an und welche Nachteile ich hier in Kauf nehmen muss, das besprechen wir im folgenden Abschnitt.
Welche typischen Fehler muss man vermeiden?
Als Trading Coach habe ich in den letzten Jahren hunderte Trader betreut. Wenn ich mit einem Klienten zusammenarbeite fokussieren wir uns auf das Entwickeln von Trading Strategien.
Dazu arbeiten wir mit einer Backtesting Software, die alle Bestandteile einer Strategie (Plan) prüfen kann. Hier ist nun Fingerspitzengefühl angesagt. Hier eine Liste, welche Fehler man vermeiden muss und welche Nachteile daraus entstehen:
Falsche Daten: Daten, also historische Aktienkurse, sind die Grundlage, wenn wir Regeln suchen. Sind die Daten falsch, sind auch die Regeln falsch
Überoptimierung: Bei der Entwicklung von Strategien muss man vorsichtig sein. Der größte Fehler liegt darin, das Regelwerk so zu verbiegen, dass es perfekt auf die Historie passt, was zur Konsequenz hat, dass es im Live Einsatz vermutlich versagt.
Bewertung: Fakten sind das eine. Aber die Interpretation der Fakten gelingt nur mir entsprechender Erfahrung
Test-Zeitraum: hier kann man viele Dinge falsch machen. Beispielsweise wie weit (Jahre etc.) blickt man in die Vergangenheit zurück?
Broker: gerade bei computergestützen Trading Strategien muss man bei der Wahl des Brokers darauf achten, dass die Gebührenstruktur zum Trading System passt, weil diese Ansätze häufig viele Trades produzieren
Mindset: ein Trading System ist keine Gelddruckmaschine, auch wenn es gut funktioniert. Schwächephasen gehören dazu und Drawdowns muss man aushalten und oder sich darauf vorbereiten.
Fazit zu regelbasierten Aktien- und Anlagestrategien
Auch eine regelbasierte Geldanlage hat Nachteile. Egal ob man Fonds oder ETF, Bitcoin oder Aktien direkt kauft. Vor allem dann, wenn man ohne Erfahrung an das Thema Backtest herangeht kann man Fehler begehen.
Das gilt auch für eine regelbasierte Vermögensverwaltung. Sonst tun sie ihrem Geld nichts gutes.
Weil man aufgrund dieser Fehler dann eben Regeln entwickelt, die nicht optimal herausgearbeitet wurde, man sich aber gleichzeitig streng an diese Regeln hält, hat man keinen Spielraum bei der Umsetzung.
Das führt dazu, dass man sein System beständig nach unten tradet. Und das es nicht funktioniert, weil man Fehler gemacht hat – das merkt man ja nicht sofort.
Es dauert Wochen oder Monate, bis man erkennt, dass man einen oder mehrere der oben genannten Fehler gemacht hat. Aber dann ist es oft schon zu spät und viel Geld wurde verloren.
Wenn Sie daher bei einer regelbasierte Anlagestrategie deren Nachteile vermeiden und Vorteile richtig nutzen wollen, dann halten sie sich an Experten, die dieses Wissen bereits verinnerlicht haben und die eine regelbasierte Anlage anbieten.
Natürlich werden sie auch ohne fremde Hilfe erfolgreich. Aber es dauert deutlich länger und ist mit erhöhten Kosten (= Verlusten) verbunden als ein gemeinsamer Weg mit einem Mentor.
Letztlich führt kein Weg an einer Anlagestrategie vorbei, die auf klaren Regeln basiert, auch wenn sie, wie wir oben gesehen haben, durchaus ihr Tücken haben.
Bei den ersten Schritten am glatten Börsenparkett würden wir sie gerne begleiten. Sie können sich unten kostenlos zu unserem Basis Trading Kurs anmelden.